Privatkliniken für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Kurzfristige Aufnahme möglich 0781 966 456 480
Junge Frau liegt im Bett und schaut in die Kamera

Ein Teil der Menschen, die eine COVID-19-Erkrankung durchgemacht haben, leiden auch noch Wochen und Monate nach der akuten Infektion unter körperlichen, geistigen und psychischen Beeinträchtigungen. Die gesundheitlichen Beschwerden sind vielfältig und werden von Experten unter dem Begriff Long-COVID bzw. Post-COVID zusammengefasst. Für das Phänomen scheint es unerheblich zu sein, wie leicht oder schwer die Infektion verlief oder welcher Altersgruppe Betroffene angehören. Doch was ist Long-COVID & Post-COVID eigentlich genau?

Da das Corona-Virus SARS-CoV-2 in Deutschland erstmals Anfang 2020 beim Menschen nachgewiesen wurde, gibt es bisher noch wenige gesicherte Erkenntnisse über die Langzeitfolgen einer Infektion. Dennoch gibt es erste Ergebnisse und inzwischen auch eine Leitlinie zur Behandlung der Folgen einer Infektion mit dem Corona-Virus. Der folgende Artikel gibt Ihnen einen Überblick zu bekannten Symptomen, betroffenen Personengruppen, Folgeerkrankungen und Behandlungsmöglichkeiten.

Unterschiedliche Begriffe: Was meint was?

Laut Definition des britischen National Institute for Health and Care Excellence (NICE), die auch in Deutschland Anwendung findet, werden Beschwerden, die über mehr als vier Wochen nach der Infektion anhalten oder wieder auftreten, als Long-COVID-Syndrom bezeichnet.

Dauern sie sogar mehr als zwölf Wochen an, sprechen Experten und Mediziner vom Post-COVID-Syndrom. Die deutsche S1-Leitlinie der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) benennt als zusätzliches Merkmal, dass sich bestehende Vorerkrankungen verschlechtern.

Kongressteilnehmer von hinten

Welche Symptome von Long-COVID & Post-COVID sind bekannt?

Von Long-/Post-COVID Betroffene berichten von einer Vielzahl an Symptomen. Mittlerweile sind rund 200 verschiedene Beschwerden bekannt, die im Zusammenhang mit Folgeerkrankungen durch eine Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus stehen. Dazu zählen sowohl körperliche, geistige als auch psychische Belastungen durch Corona-Folgeerkrankungen, die zu deutlichen Einschränkungen im Lebensalltag führen. Die häufigsten Symptome von Long-COVID & Post-COVID sind:

Körperliche Symptome

  • extreme Müdigkeit bzw. Erschöpfung (Fatigue)
  • Fieber
  • Kopfschmerzen
  • Kurzatmigkeit / Atemnot
  • Husten
  • Muskelschwäche
  • Geschmacks- & Geruchsverlust

Geistige (kognitive) Symptome

  • Konzentrations- & Gedächtnisprobleme (“brain fog”)
  • Störungen der Aufmerksamkeit
  • Wortfindungsschwierigkeiten

Psychische Symptome

  • Ängste
  • Depressionen
  • Schlafstörungen
  • Verlust des Selbstvertrauens

Wer ist häufiger betroffen?

Zunächst einmal besteht bei allen Erkrankten das Risiko, nach einer Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus mit Long-/Post-COVID zu kämpfen zu haben. Das Risiko steigt jedoch mit dem Schweregrad der Infektion. So sind Menschen, die ihre Infektion im Krankenhaus auskurieren mussten, häufiger betroffen, als jene, die “nur” einige Zeit zuhause verbracht haben.

Da ältere Menschen häufiger im Krankenhaus behandelt werden als jüngere, ergibt sich daraus auch ein Unterschied in Bezug auf das gesundheitliche Risiko für unterschiedliche Altersgruppen. Auch Kinder und Jugendliche sind betroffen, allerdings seltener als Erwachsene.
Außerdem gehen Experten und Mediziner davon aus, dass Frauen öfter von Long-COVID oder Post-COVID betroffen sind als Männer. Übergewicht und Vorerkrankungen, wie Diabetes oder Asthma, scheinen ebenfalls eine Rolle zu spielen.

Blonde Frau hält sich das Gesicht

Wie viele Menschen erkranken an Long-/Post-COVID?

Zur Anzahl der Menschen, die am Long-/Post-COVID-Syndrom erkranken, ist trotz vieler durchgeführter Studien bisher keine verlässliche Aussage möglich. So beziehen sich die Studien auf verschiedene Patientengruppen und erlauben daher keinen Vergleich. Auch sind sie sehr unterschiedlich geführt und widersprechen sich zum Teil. Die World Health Organization (WHO) schätzt, dass rund zehn Prozent der COVID-19-Patienten betroffen sind.

Wie können wir uns schützen?

Den besten aktuell bekannten Schutz vor Langzeitfolgen einer Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus bietet die Impfung mit einem zugelassenen Impfstoff. Sie schützt zwar nicht direkt vor Ansteckung, mildert den Verlauf der durch das Coronavirus hervorgerufenen Krankheit aber deutlich. Damit sinkt auch das Risiko, an Long- bzw. Post-COVID zu erkranken. Außerdem sollten die AHA+L-Regeln — Abstand einhalten, Hygieneregeln beachten, im Alltag Maske tragen + Lüften — weiterhin beachtet werden, um das Risiko einer Ansteckung zu senken.

Hand in Einmalhandschuh hält Impfstoff

Das Chronische Fatigue-Syndrom (ME/CFS) als Langzeitfolge

Extrem belastende Erschöpfungszustände und verminderte Belastbarkeit zählen zu den häufigsten Long-/Post-COVID-Merkmalen. Für einige Patienten und Patientinnen folgt daraus eine Erkrankung am Chronischen Fatigue-Syndrom, das als Langzeitfolge verschiedener Infektionskrankheiten, beispielsweise dem Pfeifferschen Drüsenfieber bekannt ist.

Auch das Krankheitsbild des Chronischen Fatigue-Syndroms ist von vielen Symptomen geprägt, die sich von Patient zu Patient unterschieden können. Insbesondere Betroffene, die länger als sechs Monate unter schwerer Erschöpfung mit kognitiven Beeinträchtigungen oder sogar Schmerzen leiden, sollten auf eine Erkrankung an ME/CFS (Myralgische Enzephalomyelitis / Chronisches Fatigue-Syndrom) untersucht werden.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Bisher können nur die Symptome behandelt werden, da eine bestimmte Ursache für eine Erkrankung mit Long-COVID oder Post-COVID bisher nicht feststeht. Somit gibt es auch nicht die eine geeignete Therapie. Wer mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hat, die auf eine SARS-CoV-2-Infektion zurückzuführen sein könnten, sucht im ersten Schritt seinen Hausarzt auf. Einige Ärzte bieten auch spezielle Long-COVID oder Post-COVID-Sprechstunden an, die eine ausführlichere Beschäftigung mit den einzelnen Beschwerden und Laboruntersuchungen beinhalten.

Je nach Ergebnis und Symptomen überweist der Arzt seine Patienten an Spezialisten. Das sind beispielsweise Lungen-, Herz-, Magen-Darm-, oder Hals-Nasen-Ohren-Mediziner, aber auch Neurologen und Psychologen, die je nach Symptomatik eine geeignete Therapie anordnen können.

Lassen sich die Beschwerden nicht eindeutig einer Fachrichtung zuordnen oder wiegt der Fall der Krankheit schwer, kommt auch die Überweisung in eine Schwerpunktambulanz einer Klinik in Frage. Derzeit gibt es rund zwei Dutzend solcher Einrichtungen im Bundesgebiet, meist an Universitätskliniken.

Ergänzend haben Betroffene die Möglichkeit, sich in Selbsthilfegruppen mit anderen auszutauschen. In nahezu jeder größeren Stadt existieren solche Gruppen inzwischen und helfen Menschen, ihre Situation besser zu verstehen, einzuordnen und Tipps für den Alltag zu erhalten.

Anlaufstellen im Überblick

  • Hausarzt zur Abklärung und ersten Behandlung von Symptomen
  • spezielle Sprechstunden oder Corona-Schwerpunktpraxen
  • Fachmediziner / Spezialisten
  • Schwerpunktambulanzen einiger Universitätskliniken in Deutschland
  • Long-/Post-COVID-Selbsthilfegruppen zum Austausch

Rehabilitation für besonders Betroffene

Für stark betroffene Long-COVID und Post-COVID-Patienten bietet sich eine ambulante oder vollstationäre Rehabilitation in einer Klinik an. Insbesondere Menschen, die wegen eines schweren Verlaufs im Krankenhaus behandelt wurden, erhalten im Regelfall eine COVID-Reha zur Anschlussbehandlung. Die Angebote sind verschieden und richten sich nach den Beschwerden der Patienten: So kommen beispielsweise Reha-Kliniken für Kardiologie, Neurologie oder Psychosomatik in Frage. Darüber hinaus bieten einige Kliniken spezielle Long-COVID-Rehabilitationsprogramme an.

Frau steht mit ausgestreckten Armen auf dem Balkon

Auch wir, die Vincera Privatkliniken für Psychosomatik, stehen Betroffenen engagiert und empathisch zur Seite. So haben wir für Patienten unserer Privatkliniken Long-COVID-Behandlungskonzepte entwickelt, die neben der gezielten Therapie psychosomatischer Beschwerden auch die Förderung der Widerstandsfähigkeit zum Ziel haben. Damit helfen wir Menschen nicht nur, die psychischen Folgen ihrer SARS-CoV-2-Infektion zu überwinden, sondern wappnen sie ebenso für künftige Krisensituationen.

Haben wir die Frage “Long-COVID & Post-COVID — was ist das?” beantwortet? Setzen Sie sich mit uns in Verbindung, wenn Sie von der Erkrankung betroffen sind und mit professioneller Unterstützung in heilsamer Umgebung zurück ins Leben finden möchten — bei uns stehen Sie im Mittelpunkt!

Welche Klinik passt zu mir?